von Lutz Fiedler

Als Caesar die Gallier besiegt hatte und das Rheinland in römischer Hand war, entstanden in diesen alten Siedlungsgebieten überall die Gutshöfe der privilegierten Beamten und Vornehmen des Imperiums. Das sich unter diesen Menschen sehr bald auch Einheimische , also ehemalige Kelten befanden, darf aus vielen Gründen angenommen werden. So ist es nicht verwunderlich, wenn das alte keltische Siedlungsareal am Sentenicher Weg von diesen Leuten als Wohnsitz gewählt wurde. Zwei große Trümmerstellen begrenzen nun das ehemalige späteisenzeitliche Wohngebiet. Man findet zwischen den im Acker noch immer feststellbaren Mauerzügen römische Dachziegel, Terra-Siglillata-Scherben, Bruchstücke von Weinamphoren und andere Reste des Hausrates.

Die römischen Höfe standen entlang der Täler so nahe beieinander, dass es auf einen Kilometer oft eine oder zwei Trümmerstellen dieser zeit gibt. Die Flurnamen „Sentenich“ und „Zaunheim“ hängen mit den ehemaligen römischen Höfen an diesen Stellen zusammen. Zu „Zaunheim“ gehören  u. U. zwei Sarkophag-bestattungen, die sich in der Flur „Auf den Birken“ fanden.

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Rübenach, keramische Funde von der römischen Trümmerstelle Sentenich – 1 schwarz glänzende Keramik; 2 stempelverzierte Scherbe eines Knickwandtopfes; 3 Sigillata Schüssel; 4 tellerartige Schüssel aus grobem, ockerfarbenem Ton

Die Gutshöfe haben wir uns als geräumige, von einer Mauer umgebenen Anlage vorzustellen. Im Zentrum lag das Herrenhaus. Anschließend daran gruppierten sich, meistens in einem Rechteck, die Wohngebäude der Bediensteten, die Wirtschaftsgebäude und die Stallungen. Alles wurde von geschmackvollen Gartenanlagen umgeben. Die Häuser waren mit einer Warmluftheizung ausgestattet, die vom Keller aus beheizt wurden. Beheizbar war auch das in jedem Haus befindliche Bad.

Die Wände waren farbig gestrichen und teilweise mit Ornamenten oder szenischen Darstellungen versehen. Die Fußböden verziert oftmals mit Mosaik. Wasser wurde aus tiefen Brunnen geschöpft, aber auch aus Wasserleitungen von frischen Quellen an das Haus herangeführt.

Dem Verkehr diente eine lebhafte Flussschifffahrt und ein großzügig organisiertes Straßen- und Wegesystem, das bis über die Grenzen des Reiches ins „freie Germanien“ hinausging.

Aber gerade der die Nachbarschaft und der Handel mit den Germanen in Norden brachte den Römern nicht nur viele Vorteile, sondern barg auch die große Gefahren, an denen das Imperium scheitern sollte.
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